Verlauf einer Erkältung

„Drei Tage kommt er, drei Tage steht er, drei Tage geht er“ – so heisst es sprichwörtlich über einen typischen Husten oder Schnupfen. Diese Beschreibung sowie die Krankheitsdauer einer Erkältung von sieben bis neun Tagen geben den durchschnittlichen Verlauf eines grippalen Infekts recht realistisch wieder. 

Die Inkubationszeit dauert bei Erkältungsviren zwei bis vier Tage: Dann treten die ersten Symptome auf. 

Allmählicher Beginn

Anders als eine Grippe überfällt ein grippaler Infekt Erkrankte nicht plötzlich und aus heiterem Himmel. Stattdessen kommt die Erkältung allmählich: Zuerst kratzt es im Hals, wir müssen häufiger niesen, die Nase läuft. Diese Symptome steigern sich im Lauf von ein paar Tagen. 

„Hochphase“ mit Halsschmerzen und verstopfter Nase

Im weiteren Verlauf verstärkt sich die Entzündung: Die Schleimhäute schwellen an, der Hals schmerzt, das Schlucken tut weh. Der Schnupfen wandelt sich von einem wässrigen Sekret (Fliessschnupfen) zu einem zähflüssigen Schleim (Stockschnupfen), der sich – durch Bakterien und abgestorbene Immunzellen – gelblich oder grünlich verfärben kann. 

In dieser „Hochphase“ des Infekts ist die Nase oft verstopft, das Atmen fällt schwer. Eventuell ist die Körpertemperatur jetzt leicht erhöht, Kopf - und Gliederschmerzen können ein paar Tage anhalten. Der trockene Husten wird zu einem verschleimten Husten, wobei der Schleim zunächst festsitzen kann. Bei einem stärkeren grippalen Infekt fühlen sich Erkrankte in diesen Tagen müde und schlapp.

Die Erkältung klingt ab

Nach einer Woche klingt die Erkältung allmählich wieder ab: Der Schleim in den Bronchien löst sich und kann abgehustet werden, die Nase ist wieder freier, und wir fühlen uns wieder leistungsfähiger.  Im Einzelfall kann eine Erkältung schwerer oder leichter verlaufen. 

Erkältung: Diese Faktoren beeinflussen den Verlauf

In der Regel ist ein grippaler Infekt nach etwa einer Woche überstanden. Er kann aber auch länger dauern. Verschiedenen Faktoren wirken sich auf den Verlauf aus: 

  • Der Zustand des Immunsystems: Sind die Abwehrkräfte schon vor der Infektion geschwächt (etwa durch eine chronische Erkrankung, Stress o.Ä.), kostet es den Körper mehr Zeit und Energie, mit den Viren fertigzuwerden. 
  • Die Art der Viren: Gegen manche Viren besitzt der Körper aus früheren Infekten eine Teilimmunität (Kreuzimmunität); andere Erreger dagegen treffen das Immunsystem unvorbereitet. Auch sind manche Virenarten aggressiver als andere; ihre Bekämpfung dauert dann entsprechend länger. 
  • Sekundärinfektionen: Wenn sich in den virengeschädigten Schleimhäuten zusätzlich Bakterien ansiedeln, spricht man von einer Sekundär-  oder Superinfektion. Auch sie bedeutet eine Extra-Hürde, die das Immunsystem erst einmal nehmen muss. Dasselbe gilt, wenn der Infekt auf die Nebenhöhlen oder das Mittelohr übergreift.
  • Belastungen während der Erkrankung: Wird der Körper während des Infekts nicht geschont, sondern ist weiterhin Belastungen (z.B. Stress, Schlafmangel oder Alkohol)  ausgesetzt, zehrt das an den Kräften, die dem Immunsystem entsprechend fehlen. Die Zeit bis zur vollständigen Erholung kann sich dann verlängern.