Auch wenn Erkältungen und Grippe in erster Linie die Atemwege betreffen: Der Infekt zieht den ganzen Körper in Mitleidenschaft. Körperregionen, die nicht direkt von den Viren angegriffen werden, können ebenfalls schmerzen – zum Beispiel die Muskeln im Rücken oder im Nacken. Sowohl Rückenschmerzen als auch Nackenschmerzen sind ein typisches Anzeichen von grippalen Infekten und – mehr noch – der echten Grippe (Influenza).
Was steckt hinter Rückenschmerzen bei Grippe und Erkältung?
Rücken- und Nackenschmerzen sind generell ein verbreitetes Volksleiden. Sehr viele Menschen bekommen es im Lauf ihres Lebens damit zu tun, ausgelöst etwa durch Fehlhaltungen, Fehlbelastungen, Verletzungen und Erkrankungen der Wirbelsäule.
Aber auch bei einem Virusinfekt können Rücken und Nacken Probleme bereiten. Wenn im Zuge einer Grippe oder Erkältung der Nacken wehtut oder Rückenschmerzen auftreten, kommen verschiedene Ursachen infrage:
- Reaktion auf die Entzündung: Wie die typischen Gliederschmerzen können auch Muskelschmerzen im Rücken oder Nacken durch die Immunreaktion verursacht werden. Die vom Körper freigesetzten Entzündungs-Botenstoffe wie Zytokine steuern und koordinieren die Immunreaktion – sind zugleich aber ein Auslöser von Symptomen wie Rückenschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen.
- Verspannungen: Wer krank ist, bewegt sich weniger. Und um quälende Grippe- und Erkältungsbeschwerden – Kopfschmerzen, Gliederschmerzen oder Atemprobleme durch die verstopfte Nase – zu erleichtern, nehmen Betroffene mitunter eine Schonhaltung ein. Wenn der Körper zu lange in derselben Stellung verharrt, können sich die Muskeln in Rücken und Nacken schnell verspannen.
- Husten: Anhaltender Husten beansprucht die Rückenmuskulatur stark. Denn vor allem der breite Rückenmuskel muss sich bei jedem Hustenanfall ruckartig zusammenziehen: Das kann zu Rückenschmerzen – ähnlich einem Muskelkater – führen.
Wie lange dauern Rückenschmerzen bei Grippe und Erkältung?
Schmerzen, die mit dem Infekt selbst – genauer gesagt der Entzündung – zu tun haben, klingen in der Regel ab, sobald das Immunsystem den Infekt in den Griff bekommt. Auch verspannungsbedingte Schmerzen bessern sich, wenn wir wieder auf den Beinen sind und uns wie gewohnt bewegen.
Die Dauer der Rückenschmerzen hängt jedoch immer vom Verlauf des Infekts ab. Eine echte Grippe (Influenza) kann uns mitunter länger als ein bis zwei Wochen aus der Bahn werfen. In solchen Fällen haben wir auch mit den unangenehmen Begleiterscheinungen länger zu kämpfen. Und manchmal lösen selbst «harmlose» Erkältungsviren einen hartnäckigen Reizhusten aus, der die Rückenmuskulatur für einige Zeit in Mitleidenschaft zieht.
Was hilft bei Rückenschmerzen während Infekten?
Wer unter anhaltenden Rückenschmerzen leidet, schläft schlecht und kann sich nicht erholen: Keine optimalen Voraussetzungen, um einen Infekt auszukurieren. Deshalb ist es sinnvoll, die infektbedingten Symptome zu lindern. Oft gelingt das schon durch einfache Massnahmen:
Bei verspannungsbedingten Schmerzen tut oft Wärme gut – sei es eine Wärmeflasche, die auf die schmerzenden Stellen gelegt wird, ein entspannendes Vollbad oder einfach eine kuschelige Decke.
Wichtig ist auch: Menschen, die ohnehin zu Rücken- oder Nackenschmerzen neigen, können durch Bewegungsmangel und längere Bettruhe eine Verschlechterung ihrer Symptome erleiden. Für sie ist es besonders wichtig, eine Schonhaltung zu vermeiden, um Rücken- und Nackenschmerzen nicht zu verschlimmern.
So verlockend es ist, mit brummendem Kopf und laufender Nase einfach liegenzubleiben: Leichte Bewegung ist oft die beste Therapie gegen Rückenschmerzen und Muskelverspannungen. Das heisst: ab und zu aufstehen und ein paar Schritte gehen, sobald es die Krankheit zulässt. Bei einem grippalen Infekt ist leichte körperliche Aktivität in der Regel kein Problem. Und ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft tut nicht nur Rücken und Nacken gut, sondern auch dem Kreislauf und der Stimmung.
Bei einer Influenza mit starkem Krankheitsgefühl ist es dagegen sinnvoller, das Bett zu hüten. Die unangenehmen Symptome der Erkrankung wie Fieber, Rückenschmerzen und Gliederschmerzen lassen sich bei Bedarf mit schmerzlindernden Medikamenten aus der Apotheke oder Drogerie eindämmen.
Wer durch die Selbstbehandlung keine Besserung erfährt, sollte sicherheitshalber einen Arzt oder eine Ärztin zurate ziehen: Dann ist womöglich eine medizinische Behandlung erforderlich, um den Infekt und mit ihm die Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen.