Schnupfen und Nasenbeschwerden

Niesen, die Nase läuft, ist später verstopft: Schnupfen (Rhinitis) ist eins der häufigsten Symptome des grippalen Infekts und gleichzeitig eines der lästigsten. Nicht nur wegen der vielen Taschentücher: Wenn die Nase zu ist und wir schwer Luft bekommen, schlafen wir schlecht und fühlen uns schlapp und abgeschlagen.

Schnupfen – das heisst: eine vermehrte Schleimbildung in der Nase – gehört zum Notfallprogramm, mit dem der Körper versucht, eingedrungene Viren an der Ausbreitung zu hindern und sie schnell wieder loszuwerden. Das Nasensekret soll die Erreger binden und beim Naseputzen oder durch kräftiges Niesen aus dem Körper befördern.

So verläuft ein typischer Schnupfen

Ein Schnupfen verläuft praktisch immer nach demselben Muster ab:

  • Inkubationszeit: Zwischen der Ansteckung und den ersten Symptomen breiten sich die Viren in den Schleimhäuten aus. Bis das Immunsystem reagiert, ist vom Infekt noch nichts zu spüren.
  •  Fliesschnupfen:  Jetzt springt die Immunabwehr an. Zuerst bilden die Nasenschleimhäute ein wässriges Sekret, um die Erreger aus dem Körper zu spülen. Die Nase läuft, kribbelt und juckt, verbunden mit häufigem Niesen. 
  • Stockschnupfen: Im zweiten Schritt fährt das Immunsystem die Entzündungsreaktion hoch. Die Nasenschleimhäute schwellen an, das Sekret wird zähflüssiger. Die Nase ist verstopft. Viele Betroffene erleben in dieser Phase auch eine Einschränkung ihres Geruchssinns – und da beide eng verbunden sind – des Geschmackssinns. 
  • Abklingen der Symptome: Sind die Viren besiegt, klingen die Entzündungssymptome ab. Der letzte Schleim löst sich und wir können wieder frei durchatmen. 

Ein „normaler“ Schnupfen dauert etwa eine Woche. Im Einzelfall schwankt dieser Wert jedoch stark. Er hängt davon ab, wie schnell die Immunkräfte die Erreger eindämmen können. 

Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis)

Oft bleibt es nicht beim Schnupfen und der Infekt greift auf die Nasennebenhöhlen – auch: Nebenhöhlen – über. Das sind vier Hohlräume im Schädelknochen (Stirnhöhle, Siebbeinhöhle, Keilbeinhöhle, Kieferhöhle), die wie die Nase mit Schleimhäuten ausgekleidet sind. Die Nebenhöhlen sind über enge Kanäle (Ostien) mit der Nase verbunden. 

Auf diesem Weg kann sich der Infekt in die Nebenhöhlen ausbreiten. Dieses Risiko besteht vor allem, wenn sich durch eine stark geschwollene Nasenschleimhaut das Nasensekret staut und die Ostien blockiert sind. 

Welche Nebenhöhle ist entzündet?

Eine Nebenhöhlenentzündung – medizinisch: Sinusitis (oder im Zusammenspiel mit Schnupfen: Rhinosinusitis) – macht sich mit Kopfschmerzen und einem schmerzenden Druck im Gesicht bemerkbar. Diese Schmerzen verschlimmern sich typischerweise beim Bücken und bei Erschütterung.

Prinzipiell können alle Nasennebenhöhlen betroffen sein. Am Ort der Entzündung konzentriert sich dann der Druckschmerz. Die häufigsten Varianten der Sinusitis sind die Stirnhöhlenentzündung mit Schmerzen im Bereich von Augen und Stirn sowie die Kieferhöhlenentzündung: Hier treten die Schmerzen – ähnlich wie Zahnschmerzen – im Bereich von Kiefer und Wangen auf.